FAQ

Hier findest du die Antworten auf häufig gestellte Fragen.
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Wo können Windenergieanlagen gebaut werden und wie viel Fläche benötigt eine Anlage?

Länder und Kommunen stellen Regional- und Flächennutzungspläne auf, in denen geeignete Gebiete für Windenergie ausgewiesen sind. Diese müssen Abstände einhalten zu Wohnbebauung, Verkehrswegen, Gewässern, Natur- und Landschaftsschutzgebieten, Militärbasen, Flughäfen, denkmalgeschützten Bauwerken etc. Der tatsächliche Flächenverbrauch pro Windrad beträgt etwa 0,5 bis 1 Hektar inkl. Zuwegen. Je nach Standort variieren diese Werte aufgrund verschiedener Regelungen der Bundesländer und abweichender Standortbedingungen.

Wie groß muss der Abstand zwischen Windenergieanlage und Wohnhäusern sein?

Eine bundesweit einheitliche Regelung gibt es dafür nicht. Bundesländer wie zum Beispiel Bayern oder Nordrhein-Westfalen haben feste Mindestabstände definiert. Ansonsten gilt als Richtwert die dreifache Höhe der Windenergieanlage zu Einzelhäusern und die fünffache Höhe zu Wohnbebauung. Heißt: ein 200 m hohes Windrad muss 600 m von einem Einzelhaus und 1.000 m von einer Siedlung entfernt stehen. Die genauen Abstände werden i.d.R. durch die Bauleitpläne festgelegt. Geringere Abstände sind nur in Ausnahmen möglich.

In welchem Bundesland befinden sich die meisten Windräder?

Zum Ende des ersten Halbjahrs 2022 betrug der Gesamtbestand der Windenergieanlagen an Land in Deutschland 56,8 GW. Mit 11,8 GW stellte Niedersachsen mehr als ein Fünftel des Leistungsbestands. Brandenburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen beherbergten jeweils über 10% der Gesamtleistung. Bezogen auf die jeweilige Landesfläche wiesen Schleswig-Holstein und Bremen mit über 450 kW/km² die höchste Leistungsdichte auf. Schlusslichter sind Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin (jeweils unter 100 kW/km2).

Was bringt Repowering und über wie viele Windräder verfügt der Park nach dem Repowering?

Moderne Windkraftanlagen bringen mehr Leistung als alte. Betagte, nicht mehr geförderte Windräder durch neue zu ersetzen, rückt damit immer mehr in den Fokus. Das sogenannte Repowering könnte sogar entscheidend dazu beitragen, die Wind-an-Land-Ausbauziele für den Klimaschutz, die seit Anfang des Jahres nochmal deutlich Rückenwind bekommen haben, zu erreichen. Durch das Repowering kann mindestens eine Verdreifachung des Stromertrags realisiert werden. Ein Grundsatz für Repowering-Projekte lautet: Bei einer Halbierung der Anlagenzahl lässt sich eine Verdrei- oder sogar Vervierfachung des Stromertrags erzielen.

Wie verändert sich die Anlagenkonfiguration durch den technischen Fortschritt?

Die installierte Anlagentechnologie entwickelt sich stetig weiter – so steigt die durchschnittliche Nennleistung der im ersten Halbjahr 2022 installierten Windenergieanlagen auf 4.103 kW – 3% mehr als im Vorjahr.  Die mittlere Gesamthöhe der neu installierten Anlagen hat hingegen etwas abgenommen. Mit 133 m Rotordurchmesser und 134 m Nabenhöhe erreicht die durchschnittliche Windenergieanlage des ersten Halbjahres eine Gesamthöhe von 201 m – 3% weniger als noch 2021. Dennoch steht auch im Bereich der Rotordurchmesser die Entwicklung keinesfalls still – Anlagentypen mit über 170 m Rotordurchmesser wurden bereits angekündigt.

Wie frühzeitig sollte ich ein Repowering planen?

Spätestens fünf Jahre vor dem Auslaufen der EEG-Vergütung sollten Sie mit dem Repowering starten. Verhandlungen mit Behörden über Planungsrecht, Naturschutz und Luftverkehrssicherheit brauchen ihre Zeit. Es gilt, viele unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen.

Was bedeutet Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK)?

Seit Januar 2023 müssen alle Windenergieanlagen mit Systemen zur bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung (BNK) ausgerüstet sein. Bei nicht fristgerechter Umrüstung droht der Verlust des Anspruchs auf Marktprämie. Für Betreiber stellt sich die Frage, welches der angebotenen Systeme am besten zu Ihrem Windpark passt, welche Schnittstellen erforderlich sind und welche Regularien zu beachten sind. Unsere Technische Betriebsführung unterstützt Sie bei diesen Fragen.

Wie viel Strom erzeugt eine Windenergie-Anlage?

Als Faustregel kann gelten: Ein Windrad mit mehr als 200 Metern Gesamthöhe und einer Leistung von 3 MW produziert in Norddeutschland an einem guten Standort etwa 12.000 MWh im Jahr. Je höher die Anlage, desto mehr Strom kann sie erzeugen: Ein Windrad mit mehr als 230 Metern Gesamthöhe und der gleichen Generator-Leistung produziert rund 15.000 MWh im Jahr. Die Energieproduktion hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Eine zentrale Rolle spielen der Standort, die Windverhältnisse und der Anlagentyp. Zudem kann es sein, dass die Behörden Auflagen für den Betrieb erteilen. Ein Beispiel sind Abschaltungen wegen Schattenschlag, Schallüberschreitung, Fledermäusen, Greifvögeln oder Netzüberlastung.

Wie lassen sich Windenergie und Naturschutz vereinbaren?

Zu jedem Genehmigungsverfahren gehören umfangreiche Artenschutzuntersuchungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dabei wird in Absprache mit den Naturschutzbehörden und des Bundesnaturschutzgesetzes untersucht, welche windkraftsensiblen Arten wie zum Beispiel Schwarz- oder Weißstorch, Rotmilan oder Mäusebussard in einem Gebiet von bis zu fünf Kilometer um den geplanten Windpark leben. Die Genehmigung einer Anlage hängt wesentlich vom Ergebnis dieser Untersuchungen ab. Die Behörde kann auch Auflagen verhängen und verlangen, dass die Anlage während hochfrequentierter Flugzeiten der Fledermäuse oder Brutzeiten und Aufzuchtzeiten von Greifvögeln abgeschaltet wird. Für Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild erfolgen Ausgleichsmaßnahmen. So können zum Beispiel Aufforstungen und ökologischer Waldumbau, Schaffung von Nahrungshabitaten für geschützte Vögel, Brutkästen für Fledermäuse geschaffen werden.